Ferienlektüre: 5 Tipps, wie Postkarten und Botschaften ihr Ziel erreichen
- Daniela Rhyner
- 11. Juli
- 4 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 11. Juli

Verschickst du noch Postkarten? Jetzt ist wieder Hochsaison. Doch die Grussbotschaften an Freund:innen, Kolleg:innen und Familie kommen nicht immer an. Dafür gibt es vielfältige Gründe. Wir nehmen die Sommerpost zum Anlass, um über Adressierung, Timing und Wirkung von Botschaften nachzudenken – und geben dir 5 Tipps, wie du deine Zielgruppen findest, ansprichst und involvierst.
Schon manch sorgfältig ausgesuchte Ansichtskarte mit persönlich formuliertem Text wurde abgeschickt, ohne ihr Ziel zu erreichen. Die Gründe sind vielfältig: Die Adresse war nicht vollständig, die Karte landete nicht im Briefkasten der lokalen Post, die Zustellungsfrist war länger als erwartet. Die Karte ist zwar angekommen, aber die Empfänger:innen waren nicht zuhause oder konnten einfach nichts mit den persönlichen Zeilen anfangen.
Was aber haben Ansichtskarten eigentlich mit Kommunikation zu tun? Es gibt durchaus Parallelen.
Die Art und Weise, wie wir mit Grussbotschaften umgehen, lässt sich auf Botschaften in der Unternehmenskommunikation adaptieren. Eine unkonventionelle Methode, die beim Gedanken an Ferien gute Laune verbreitet.
Was eine Postkarte über deine Kommunikation verrät
Schon eine kleine Unachtsamkeit kann dazu führen, dass eine liebevoll geschriebene Grussbotschaft ihr Ziel verfehlt. Nicht nur die korrekte und vollständige Adressierung ist für die Ankunft einer Botschaft verantwortlich. Auch das Timing ist relevant: Kommt die Karte erst an, wenn man längst wieder zurück ist, verliert sie viel von ihrer Wirkung. Es macht auch einen Unterschied, ob wir dem besten Freund, der Grossmutter oder den Arbeitskolleginnen schreiben. Der Stil, die Inhalte sowie Sprache und Tonalität verändern sich. Und dann ist da noch die Frage der Investition: Wie wird die Karte frankiert? Standard oder Priority? Etwas zu viel gespart und das schöne Stück schafft es nie aus der Ferienregion.
Wichtig ist also, ...
... wer die Empfänger:innen sind.
... bis wann die Botschaft ankommen muss, damit sie volle Wirkung entfaltet.
... was die passende (An-)Sprache und Tonalität ist.
... welche Investition nötig ist, damit die Botschaft wirklich ankommt.
Damit deine Kommunikations- und Marketingmassnahmen keine Postkartenromantik bleibt, helfen dir diese fünf Tipps weiter:
5 Tipps, wie du deine Zielgruppen findest, ansprichst und involvierst
Zielgruppen definieren und Personas nutzen: Ohne klar umrissene Zielgruppen wissen wir nicht, wen wir adressieren. Personas helfen, Merkmale, Bedürfnisse, Interessen, Erwartungen und (Informations-)Gewohnheiten zu erfassen.
So nicht – Beispiel Postkarte:
Die Karte mit dem Spruch «Sonne, Strand und Sangria» ist super für die WG-Freundin. Aber für den Onkel auf Alkoholentzug vielleicht weniger passend.
So nicht – Beispiel Kommunikationspraxis:
Ein Unternehmen sucht junge IT-Talente und startet eine Kampagne in der lokalen Zeitung und auf Facebook. Unter dem Claim «Bei uns starten Sie Ihre Karriere mit Struktur und Disziplin» wirbt es mit generischen Bildern von Männern im Anzug, die sie bei Schulungen, an Kunden-Events und im Sekretariat zeigen. Die Texte sind formell gehalten.
Markt analysieren – Wo wohnen deine Empfänger:innen und wo bewegen sie sich? Eine geografische, kulturelle und mediale Verortung der Zielgruppen vermindert Streuverluste. Empfehlenswert ist auch eine Konkurrenzanalyse.
So nicht – Beispiel Postkarte:
Larissa macht einen Sprachaufenthalt in Kanada und hat sich angewöhnt, nur noch auf Englisch zu kommunizieren – konsequent, auch bei der Postkarte an ihre Grossmutter. Folge: Die Grossmutter versteht nicht, was auf der Karte steht und vermutet einen Enkel:innentrickbetrug.
So nicht – Beispiel Kommunikationspraxis:
Ein internationales Unternehmen übernimmt eine lokale Marke, kommuniziert aber ohne Rücksicht auf die sprachlichen, kulturellen und wirtschaftlichen Unterschiede. Die Folge: Misstrauen statt Identifikation.
(An-)Sprache und Tonalität gezielt wählen: Während die Wahl der Sprache entscheidet, ob der Inhalt verstanden wird, entscheidet die Tonalität, wie eine Botschaft ankommt. Dies gilt sowohl für die Botschaften an Zielgruppen als auch an Mittler:innen (wie Medien). So nicht – Beispiel Postkarte:
Thomas ist im mittleren Kader eines KMUs und schreibt eine Postkarte ins Geschäft. Er ist gerade auf Mallorca und findet eine Auswahl an witzigen Sujets. Er entscheidet sich für eine Karte mit freizügigen Szenen von Ballermann und Strandleben. Als die Karte ankommt, finden manche Arbeitskollegen die Grussbotschaft ganz lustig, andere finden sie inakzeptabel und die Vorgesetzte bat ihn nach den Ferien zum Gespräch ins Büro.
So nicht – Beispiel Kommunikationspraxis:
Ein Unternehmen lädt sämtliche Stakeholder:innen zur Feier seines 25-jährigen Bestehens ein. Die Einladung soll unkonventionell und witzig daherkommen. Der Claim lautet: «25 Jahre. Zeit, endlich die Sau rauszulassen!» Als die Einladung ankommt, finden manche Eingeladene den Claim ganz lustig, andere empfinden ihn als grenzwertig – und einige Lieferanten und Sponsorinnen überlegen sich, die Zusammenarbeit zu beenden.
Kanäle verstehen: Ist der Briefkasten überhaupt noch relevant? Nicht jede:r konsumiert täglich denselben Kanal. Die Frage ist: Wo erreicht man die Zielperson heute am besten?
So nicht – Beispiel Postkarte:
Max wirft die Karte in eine schöne, rustikale Holzbox an der Strandpromenade – aber sie gehört zu einem verlassenen Souvenirshop, nicht zur Post. Ergebnis: Karte weg.
So nicht – Beispiel Kommunikationspraxis:
Das Spital-Management kommuniziert einen wichtigen Entscheid über das Intranet, der das Küchenteam direkt betrifft. Während das Sekretariat, die Ärzteschaft und die Verwaltung über Informationsflut klagen, nimmt das Küchenpersonal keine Notiz von den kommunizierten Entscheiden.
Investition prüfen: organisch vs. paid? Die beste Botschaft nützt nichts, wenn sie versandet oder im Algorithmus untergeht und nie die gewünschte Zielgruppe erreicht.
Beispiel Postkarte:
Petra will auf Nummer sicher gehen und frankiert mit Priority oder sogar Priority-Plus – inklusive Tracking. Die Karte erreicht mit grosser Wahrscheinlichkeit ihr Ziel. Und falls nicht, kennt Petra den aktuellen Standort und hat Anhaltspunkte dafür, weshalb das Ziel nicht erreicht wurde.
Beispiel Kommunikationspraxis: Petra will, dass ihre Marketingbotschaft garantiert bei ihrer Zielgruppe ankommt – also setzt sie nicht nur auf organische Reichweite, sondern plant einen gezielten Paid-Push auf LinkedIn. Sie definiert präzise Zielgruppen, testet Formate, optimiert laufend die Ausspielung und ergänzt die Kampagne mit einem klaren Call-to-Action.
Das kostet mehr, aber es lohnt sich: Reichweite und Interaktionen steigen spürbar. Conversions werden generiert.
Unser Fazit
Wie Grussbotschaften auf Postkarten brauchen auch Botschaften in der Unternehmenskommunikation klare Adressierung, verständliche Inhalte, die richtige Tonalität, den passenden Kanal, gutes Timing und eine bewusste Investition. Wer sich Zeit nimmt, seine Zielgruppen zu verstehen, Märkte zu analysieren und Kanäle und Formate gezielt auszuwählen, wird mit seinen Botschaften ankommen und die gewünschte Handlung auslösen.
Wir unterstützen dich gerne bei der Adressierung und wirkungsvollen Übermittlung deiner Botschaften. Erfahre mehr.
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